Dorothea Nürnberg

APA0235 5 KI 0360, Di, 23.Februar 2010

Film/Österreich/Indien

"Waltz on the Raga": Austro-indische Koproduktion in Vorbereitung

Utl.: WEGA Film erwartet Partner zu Verhandlungen in Wien - Projektentwicklung seit über einem Jahr

Wien (APA) - Austria goes Bollywood: Bereits in den kommenden Tagen könnte die Vision eines österreichischen Eintritts in den millionenschweren indischen Filmmarkt ihrer Verwirklichung ein kleines Stück näher rücken. Produzent und WEGA-Chef Veit Heiduschka erwartet seine indischen Partner, mit denen gemeinsamen Pläne zur Koproduktion "Waltz on the Raga" vorangetrieben werden sollen, zu Gesprächen in Wien.
Hatte die Indien-Reise von Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner und Finanzminister Josef Pröll (beide V), die sich dabei in der Vorwoche u.a. von Heiduschka und Oscar-Preisträger Stefan Ruzowitzky begleiten ließen, so rasch Erfolg? "Nein, so wichtig diese Initiative auf höchster Ebene war: Wir haben das schon viel früher als andere als Chance entdeckt", sagt Heiduschka im Gespräch mit der APA. "Dieses Projekt entwickeln wir bereits seit über einem Jahr."
Es sei gar nicht leicht gewesen, ein Thema zu finden, bei dem die so unterschiedlichen Filmkulturen beider Länder unter einen Hut gebracht werden können, schildert der Produzent. Die österreichische Autorin Dorothea Nürnberg habe schließlich mit einem Treatment für eine Mischung aus Melodram und Liebesgeschichte vieles abdecken können: die Gemeinsamkeiten und Gegensätze von indischer und europäischer Kultur sowie die für Bollywood-Produktionen typische Verbindung von Film, Musik und Tanz. Als Symbol dafür trifft schon im Titel der Walzer auf die melodischen Gesetzmäßigkeiten der indischen Musik, den Raga.

Die Entwicklung des Stoffes wurde bereits vom Österreichischen Filminstitut (ÖFI) und dem Wiener Filmfonds gefördert. In einem nächsten Schritt soll der konkrete Drehbuchauftrag erfolgen. Danach wollen sich die drei Koproduktionspartner WEGA, die deutsch-indische Advise Film & TV Production sowie die Eagles Films mit Sitz in Mumbai auf die Suche nach einem geeigneten Regisseur machen. "Das kann nur ein Inder", ist Heiduschka überzeugt. Geht alles nach Plan, könnte noch heuer mit den Dreharbeiten begonnen werden.

Für Bollywoodfilme ist Österreich schon lange ein beliebter Drehort: Vor allem die Berge in der Steiermark und Tirol dienten schon mehrmals als Kulisse für indische Filmproduktionen. Kommende Woche geht es für Heiduschka allerdings nicht nach Mumbai, sondern nach Los Angeles: Als Koproduzent von Michael Hanekes "Das weiße Band" wird er bei der Oscar-Gala mitzittern.

whl/ley

APA0235, 2010-02-23/11:30